Ralph Vaughan-Williams (1872-1958) Konzert für Oboe und Streicher - Allegro moderato R. Vaughan-Williams ist einer der einflussreichsten englischen
Komponisten des 20. Jahrhunderts. Er wurde am 12. Oktober 1872 in Down Ampney geboren und erhielt seine Ausbildung an der Cambridge University und am Royal College of Music in London, u. a. bei Charles Hubert Hastings Parry und
Charles Villiers Stanford. Danach studierte er in Berlin (1897-1898) bei Max Bruch sowie in Paris (1909) bei Maurice Ravel. Um 1903 begann er, englische Volkslieder zu sammeln, deren Rhythmen und Melodielinien er mit der Kunstmusik
seiner Zeit zu einem eigenständigen Stil verschmolz. Dieser so genannte „pastorale" Stil, der in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts das vorherrschende Idiom der englischen Komponisten werden sollte, manifestiert sich
besonders in seiner 3. Sinfonie (1921; Untertitel: A Pastoral Symphony), der 5. Sinfonie (1943) und der Romanze für Violine und Orchester The Lark Ascending
(1914). Auch die englische Musik des 16. Jahrhunderts beeinflusste seine Kompositionen, wie Fantasia on a Theme by Thomas Tallis
(1910). Neben seiner kompositorischen Tätigkeit war Vaughan-Williams als Musikredakteur der Zeitschrift English Hymnaltätig. Sein
Konzert für Oboe und Streicher ist eine witzige und lebendige Komposition, die leider nicht unbedingt in das Standard-Repertoire der Oboisten gehört. Mit Johannes Brüggemann
als Solisten - einem der Gründungsmitglieder des JSO und heute Solo-Oboist der Lübecker Philharmonie - knüpfen wir wieder an unsere Tradition an, Unbekanntes zu Gehör zu bringen. Roberto Frontini |